Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 160

1912 - Breslau : Hirt
160 C. Länderkunde, Morena; 4. im W die Portugiesischen Gebirge. — Durch das Kasti- lische Scheidegebirge wird das Hochland in zwei flache Hochbecken zerlegt: das Altkastilische '800 m) und das Nenkastilische (650 m\ Das Kantabrische und das Kastilische Gebirge erreichen die Höhe des Watzmann (2700 m . Kastilien ^ Burgenland. Es erhielt diesen Namen, als die von den Mauren in die nördlichen Gebirge gedrängten christlichen Völker von hier- gegen die Eindringlinge siegreich vorgingen. Ter Besitz wurde durch Kastelle gesichert. Der zuerst eroberte Teil wurde Altkastilien, der später eroberte Teil Neukastilien genannt. Das Tiefland ist wenig umfangreich und außer dem Becken des Ebro iara- gonien) und des Guadalquivir ^gwadalkiwir^ (Andalusien) ans die Küste be- schränkt. § 242. Flüsse. Die Flüsse der Halbinsel entstehen meist auf dem Hochland, dessen Neigung nach dem Atlantischen Ozean sie folgen. Sie schneiden ihr Bett tief ins Hochland und dessen Ränder ein und sind, wegen ihres starken Gefälles und Wassermangels, für den Verkehr fast wertlos. Die bemerkenswertesten sind: Duero, Tajo ftächo^, Gnadiäna, im 3 der bis Cördoba schiffbare Guadalquivir. — Nach dem Mittelmeer geht der Ebro, der nach seinem Durchbruch durch das Küsteugebirge eiu Delta iu deu Gols von Valencia baut. Auch er ist jetzt weit hinauf schiffbar. Aufgaben. 1. Ordne die Flüffe nach den Meeren, in die sie münden, nach ihren Quellgebieten! 2. Was ist bemerkenswert an dem Verlauf der Wasser- scheide zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Mittelmeer? 3. Warnm ist die Halbinsel in ihrem Seeverkehr besonders auf den Atlantischen Ozean an- gewiesen? 4. Welche Bedeutung hat die Quellgegend des Guadalquivir für seiue Schiffbarkeit? H 243. Klima. Während die nördlichen und nordwestlichen Rand- landschaften sehr uiederschlagsreich sind und gemäßigte Temperaturen haben iwesteuropäisches Klima), leiden die Randgebiete am Mittelmeer und das Innere unter großer Trockenheit. Letzteres zeigt mit kalten Wintern und sehr heißen Sommern echt kontinentales .Klima. Tie Randgebirge halten trotz der Meeresnähe den ozeanischen Einfluß fern. § 244. Wirtschaftsgeographie. Auf der Pyrenäen-Halbiufel ernährt die Landwirtschaft den größten Teil der Bevölkerung. Die künstliche Be- Wässerung wird in ausgedehntem Maße angewandt: Oliven, Weine und Südfrüchte werden angebaut. Handel und Bergbau wurden durch Engländer und Deutsche in Blüte gebracht. Das Deutsche Reich liefert Maschinen und Metallwaren, Webstosse und chemische Fabrikate; es bezieht Erze, Weine, Südfrüchte, Kork und Schaffelle. § 245. Tie Bevölkerung der Halbinsel ist ein Mischvolk aus iberischen Ureinwohnern und Einwanderern (im Altertum: Phönizier, Römer, Kelten: im Mittelalter: Germanen, Araber oder „Mauren"). Um 1500 gehörten die Bewohner zu den ersten Seevölkern, die Portugiesen waren neben den Jta- lienern die gewandtesten Kaufleute der Welt. Tas ueueutdeckte Amerika wurde - unter die Spanier und Portugiesen geteilt. Den Spaniern ist aus dieser Zeit ein

2. Teil 2 = Oberstufe - S. 112

1908 - Halle a. S. : Schroedel
112 Europa. wohlgepflegten Garten gleicht. Sie ist darum sehr dicht bevölkert und reich an größeren Städten. Die Halbinsel wird vom Apennin, einem jungen Faltengebirge, durch zogen. Der Apennin erreicht in dem milden, öden, verkarsteten, mit Schutt Halden bedeckten Kalkhochlande der Abruzzen seine höchsten Erhebungen. Hier der Gran Sasso, d. i. großer Felsen, 2920 m. Das ganze Gebirge ist sehr wasserarm. Im n. Teil vorzüglicher Marmor (Carrara). — Die Ostseite der Halbinsel hat einen schmalen Küstensaum. Die Westseite ist die begünstig tere mit den bedeutendsten Flüssen, Arno, Tiber und Volturno; sie hat talreiche Uferlandschaften und Küstenebenen, ist buchten- und hafenreich und von Küsteninseln begleitet, z. B. Elba, Capri. Um den Arno breitet sich das fruchtbare toskanische Tiefland aus, das im 8. von der Arnomündung indes die fieberhauchenden Maremmen (Sumpfniederungen) aufweist. Um die Tiber die wellige baumlofe römische Campagna (kampänja)*). Sie ist wenig fruchtbar und geht im 8. in die von Fieberdunst überlagerten pontinischen Sümpfe über. Das fchönste Gebiet ist die Campanische Tiefebene, „die glückliche", um den Volturno. Hier erhebt sich in der Nähe von Neapel der Vesuv in mehr als Brockenhöhe. Die Apulische Ebene ist wasserarm und steppenartiges Weideland. Die Halbinsel hat Mittelmeerklima, milde Winter mit sehr seltenem Schneefall und sonnige, regenlosen Sommer. Regen fällt im Herbst und Winter. Ein ungewöhnlich warmer, südlicher Wind ist der Scirocco. Die vor Nordwinden geschützte Riviera (= Gestade), am Golf von Genua, ist durch ihren milden, sonnigen Winter berühmt und wird von vielen Brust- kranken aufgesucht. Das Klima der Halbinsel ist dem Gedeihen der Süd- fruchte (Apfelsinen, Citronen, Feigen :c.) zuträglich. Die Mittelmeergewächse (Cypresse, Pinie, Myrte, Lorbeer, Agave und Kaktus) haben ihre Vegetations- zeit im Winter. Die Inseln. Die bedeutendste ist Sizilien, ein wellenförmiges Tafellands das im N. in regelrechte Gebirgszüge übergeht, die eine Fortsetzung des Apennins bilden. Im Ü. der Ätna, ein Vulkan mit vielen Kratern, 3^80 m hoch. — Vor der Nordküste Siziliens die Liparischen Inseln, ebenfalls vulkanischer Natur mit dem ununterbrochen tätigen Vulkan Strom doli. Zu Italien gehört serner die gebirgige Insel Sardinien. Korsika ist sranzössisch, die Maltagruppe englisch. Wie fast ganz Südeuropa ist auch Italien größtenteils junges Land, der Apennin faltete sich zuletzt in der Tertiärzeit. Als Folgeerscheinungen daher noch jetzt vulkanische Ausbrüche, Erdbeben. (Vergl. S. 25.) 2. Tie Bewohner sind ein romanisches Volk mit einheitlichem Gepräge. Nichtitaliener gibt es sehr wenige im Lande. „Der Italiener ist leichter, munterer, erregbarer als der gravitätische Spanier, phantasiereicher und kunstsinniger als der nüchterne Franzose; der Norditaliener erregt durch seine Arbeitstätigkeit und Genügsamkeit häufig Bewunderung." In Rom wohnt das Oberhaupt der römisch-katholischen Christenheit. Die Volksbildung des katholischen Landes steht auf niedriger Stufe. — Im Altertum war Italien der Kern des großen Römischen Reiches, das alle Mittelmeerländer und weite Hinterländer umfaßte. Im Mittelalter blühten besonders Kunst und Wissenschaft in Italien. Noch heute werden die Meisterwerke der be- rühmten italienischen Maler bewundert. Die Ha uptnahrungsguelle der Bevölkerung ist die Land- Wirtschaft. *) = das Feld, vergl. Eampanien, Champagne!

3. Teil 2 - S. 97

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 45. Die Pyrenäen- (oder Iberische) Halbinsel. 97 3. Klima und Kultur. Die Kastilische Hochebene hat vollständig Binnenlandklima, ist sehr trocken und starken Wärmeschwankungen aus- gesetzt, daher ungesund, die Winter sind oft eisig kalt, die Sommer bei wolkenlosem Himmel sehr heiß. Die W.- und N.-Küste hat Seeklima und reiche Niederschläge, die S.- und O.-Küste haben warme Sommer und milde Winter. Die geringe Niederschlagsmenge letzterer wird durch künstliche Bewässerung von den kleinen Küstenflüssen aus ersetzt. Infolge der ungünstigen Vodenbeschaffenheit und des zum größten Teil schlechten Klimas ist die Kultur des Landes vielfach auf niedriger Stufe. Ackerbau und Industrie, zu der allerdings die Kohlen fehlen, sind ganz unbedeutend. Im Bergbau werden gewonnen Eisen, Blei, Kupfer, Silber und Quecksilber. Ergiebig ist der Weinbau und Anbau von Südfrüchten. Der Handel ist trotz der günstigen Lage von ge- ringem Umfang, zumal die Bevölkerung, welche von ihrer zu Beginn der Neuzeit glänzenden Weltstellung sich nur den Stolz bewahrt hat, wenig rührig und recht ungebildet ist. 4. Bevölkerung. Von den Urbewohnern findet sich nur ein Rest, die Basken, in den Pyrenäen. Die jetzigen Bewohner der Halbinsel, die Spanier und Portugiesen, sind Romanen, stark im Blute untermischt mit den seit 711 von S. her vorgedrungenen Arabern. Diese, auch Mauren genannt, nahmen die ganze Halbinsel mit Ausnahme des gebirgigen Nordrandes in Besitz; ihre Herrschaft war glänzend durch Kunst, besonders in prächtigen Bauten, und durch die Wissenschaften der Mathematik und Medizin. Auch ihre feinen Waffen- und Lederarbeiten (Toledo und Cordoba) waren berühmt. Sie erlagen den allmählich von N. anstürmenden Christen; der Hauptheld dieser Kämpfe war Don Rodrigo, genannt der Cid (f1099). 1492 fiel ihre letzte Feste Granada; ihre Religion wurde ganz ausgerottet. Zu Anfang der Neuzeit war Spanien, nach Vereinigung der beiden Reiche Kastilien und Aragonien, der mächtigste Staat Europas; unter seinen Königen Karl I. (als römisch- deutscher Kaiser Karl Y.) und Philipp Ii. war sein Einfluß gewaltig, zumal es unerschöpfliche Reichtümer in Amerika fand. Aber durch schwache Regenten, Erbfolgestreitigkeiten und Revolutionen sank das Reich; der Abfall der großen amerikanischen Besitzungen war die Folge der eigennützigen Ausbeutung durch das Mutterland. Die Bevölkerung gehört jetzt durchweg dem römisch-katholischen Bekenntnis an. 5. Staaten und Städte. Auf der Halbinsel bestehen zwei Königreiche, das größere Spanien, das kleinere Portugal, welche wegen der unzugänglichen Gebirge und nicht schiffbaren Flüsse in keinem Verkehr miteinander stehen. Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchensch. Ii. Teil. 7

4. Teil 2 - S. 96

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
96 § 45. Die Pyrenäen- (oder Iberische) Halbinsel. Teil ist die Maladettagruppe mit dem Pic d'anethou, 34 00 m. c) Im S. trennt die Sierra Morena, d.h. schwarzes Gebirge, so genannt nach ihrem meist nnr gebüschartigen Wald mit dunklem, immer- grünem Laube, die Kastilische Hochebene von der bedeutendsten Tief- ebene der ganzen Halbinsel, der Andalusischen, vom Guadalquivir (^großer Fluß) reichlich bewässert. Denn dieser erhält sein Wasser von der mit ewigem Schnee bedeckten Sierra Nevada (--Schnee- gebirge). Die Ebene, zu der die warmen Seewinde ungehinderten Zutritt haben, ist daher außerordentlich fruchtbar. Auf den üppig grünen Weiden werden feurige Rosse (das Lieblingstier des Arabers!) und wilde Stiere gezüchtet, letztere zu den beliebten Kampfspielen der Spanier. In ganzen Wäldern gedeihen herrliche Südfrüchte, z. T. afrikanische, wie Dattel- palmen. Weizen, Wein, der durch die Sonnenglut besonders feurig wird (Sherry), Zuckerrohr, Baumwolle, die Korkeiche werden angebaut. Der Hauptstapelplatz für diese Erzeugnisse ist Sevilla, bis zu welcher Stadt größere Dampfer gelangen können. Diese Andalusische Tiefebene trennt im S. vom Meere die Sierra Nevada, deren höchster Gipfel Mulahacen mit 3500 m der höchste Berg der ganzen Halbinsel ist. Das Gebirge fällt steil zum Meere ab, so daß nur ein schmaler, aber durch sein Klima sehr fruchtbarer Küsten- streifen übrig bleibt, in dessen Mitte Malaga, Hauptausfuhrort für den feurigen Wein, liegt. Die Erzeugnisse, die der Boden hier liefert, erinnern schon an Afrika: die Zucht der Cochenille gedeiht auf dem Opuntien-Kaktus, die Agave entwickelt ihren hohen Blütenstand aus der Mitte der bodenständigen Rosette langer, stachelrandiger Dickblätter; die afrikanische Dattelpalme findet sich hier und da zu lichten Wäldern vereint, so bei Alicante. Nach N. geht das Gebirge allmählich in das Flachland über; hier liegt, „ein Tautropfen im Rosenkranz," die alte Araberstadt Granäda mit dem herrlichen maurischen Schloß, der Alhambra. Infolge der großen Ausdehnung der Kastilischen Hochebene und ihrer Randgebirge gibt es auf der Halbinsel außer den beiden genannten Tief- ländern von Aragonien und Andalusien nur zwei Stellen, wo sich schmale Küstenebenen hinziehen, in Portugal s. des unteren Tajo, fruchtbar, aber durch die Nachlässigkeit der Bewohner wenig angebaut, und am Ostrande um Valencia und Murcia. Diese letztere ist durch die Araber in einen herrlichen Garten umgewandelt, der künstlich aus den Küstenflüssen bewässert wird und reichlichen Ertrag an Reis, Wein und Südfrüchten (Apfelsinen) liefert. Die Seidenraupe wird auf den Maulbeerbäumen in großen Mengen gezüchtet.

5. Teil 2 - S. 102

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
102 § 46. Die Apenninenhalbinsel oder Italien. und hat die Gestalt eines Dreiecks. Die ganze Insel ist eine nach S. sich senkende, wellenförmige Hochebene, an deren N.-Rande der Apennin sich fortsetzt. Im So. erhebt sich der durch seine Ausbrüche oft furchtbare Vulkan Ätna (3300 m). Im Altertum sehr fruchtbar, „die Kornkammer Roms", ist sie infolge arger Vernachlässigung in dem Wert ihres Bodens sehr gesunken und hat erst in neuester Zeit einen gewissen Aufschwung erfahren. Sie bringt Getreide (Weizen) und Südfrüchte in großen Mengen hervor, dazu wird an der S.-Küste Schwefel gewonnen, dessen Hauptausfuhrort Girgenti ist. Die größte Handelsstadt des Alter- tums war Syrakus, jetzt ganz unbedeutend. Die jetzige Hauptstadt ist Palermo an dern.-Küste in paradiesischer Umgebung; wichtig für den Handel mit Südfrüchten ist Messina. N. von Sizilien liegen die Liparischen Inseln mit dem Vulkan Stromboli, s. die Malta-Gruppe mit drei Inseln, auf welchen Getreide, Wein, Baumwolle und die schönsten Orangen gedeihen. Sie gehört den Engländern als wichtiger Stützpunkt für ihre Flotte im Mittelmeer. La Valetta, der stark befestigte Hafen, war einst die Residenz der Johanniter. Sardinien, fast ganz gebirgig, ist wenig bevölkert. Nur die im Sw. gelegene Ebene ist fruchtbar, dort der Hauptort Cagliari. Korsika, durch die Straße von San Bonifacio von Sar- dinien geschieden, ist ganz von hohen, waldreichen Gebirgen erfüllt. Die jähzornige Bevölkerung huldigt der Blutrache. Seit 1768 in franzö- sischem Besitz, ist sie als Heimat Napoleons I. bekannt, der in Ajaccio geboren ist. 3. Klima und Kultur. Die Poebene ist kontinentalen Wärme- schwankungen ausgesetzt, da der Apennin die Südwinde zurückhält. Die Sommer sind allerdings häufig wärmer als in dem übrigen Italien Die eigentliche Halbinsel sowie die Inseln haben Mittelmeerklima*) mit besonders milden Wintern. Dagegen leidet der Sommer häusig unter der ausdörrenden Glut des Sirocco, eines von Afrika wehenden Windes. Infolge dieses Klimas ist die Halbinsel die rechte Heimat der herrlichsten Südfrüchte, wie Orangen, Zitronen und Feigen, welche überall angebaut werden und der zum Teil recht ärmlichen Bevölkerung Nahrung ge- währen. Kein Land außer China erzeugt so viel Rohseide wie Italien; daneben bilden Wein, Öl, Apfelsinen und Kastanien den Reichtum des Landes. Kohlen, Eisen und Getreide müssen eingeführt werden, Schwefel wird in Sizilien gegraben, Marmor in Toskana gebrochen. Das Meer *) Mittelmeerklima ist besonders mildes Seeklima.

6. Für Seminare - S. 327

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 6. Italien. 327 a) Bodengestaltung. (Fig. 185.) Es wird in seiner 8 221. ganzen Ausdehnung von demapennin durchzogen, einem schmalen, durch Brüche zerstückelten Faltengebirge, das sich in einem nach Sw geöffneten Bogen von der Senke bei Savöna bis zur Meerenge von Messina erstreckt. In der Doppelkette der Abrnzzen erreicht der Gran Sasso d' Jtalia (d.i. großer Fels von Italien) fast die Höhe der Zugspitze. Die inneren Gürtel des Apenninbogens sind bis ans Sardinien, Korsika und kleinere Trümmerstücke durch Einbruch verschwunden. Am Bruchrande zwischen den zertrümmerten Vorketten des Apennin erfolgten, wie noch heute, zahlreiche vulkanische Ausbrüche, namentlich im Vesuv (Bild 13), im Ätna und im Strömboli (Bild 15), der wegen seiner ständigen Tätigkeit den Schiffern nachts, einem Leuchtturm ähnlich, als Fahrzeichen dient. B. Halbinsel-Italien. 188. Macchia bei Bagni in den Albaner Bergen. Die Vegetation der Macchia setzt sich zusammen aus Dorn-, Hartlaub- und immergrünen Eichenbüschen, aus Lorbeer, Myrte, Pistazie, Erdbeerbaum, Einster, Erika, Oleander und stacheligen, kniehohen Halbsträuchern. An der tyrrhenischen Seite des Apennin breitet sich zwischen der geschlossenen Gebirgskette und der Küste ein Vorland aus. Es ist teils Hügelland mit vereinzelten Gebirgsstücken, teils das Erzeugnis vnlkauischer Ausschüttung, teils angeschwemmter Boden. Von den Marmorbergen Carraras bis zum Golf von Neapel zieht sich mit Unterbrechungen eine sumpfige, öde Küsteuuiederuug (Maremmeu) hin, die namentlich im Sommer von der Malaria * heimgesucht wird und dann fast menschenleer ist. In der kühleren Jahreszeit, im Herbst und Winter, weiden hier große Herden von Rindern, * Die Malaria herrscht auch in dem Küstensaume der Po-Ebene, an den Küsten Süd- Italiens sowie in großen Teilen Siziliens und Sardiniens. lvgl. § 170, Fußnote.)

7. Für Seminare - S. 329

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 6. Italien. 329 b) Klima und Bodenbedeckung. Das Klima ist mittelmeerisch. Im 8 bildet der Winter die Regenzeit; je weiter nach N, desto mehr sind Frühling und Herbst die Zeiten der Niederschläge. Diese erfolgen meist als heftige Platzregen. Das Klima sagt dem Buschwalde („Macchia", Bild 188), der sich aus niedrigen, dürftig belaubten, immergrünen Sträuchern zusammensetzt, besonders zu. Außer ihm kennzeichnen das Landschaftsbild der Halbinsel Ölbäume, Pinien, Zypressen, nach 3 immer häufiger auftretende Orangen, ferner aus Mexiko eingeführte Agaven und Kakteen. In den kühlern und niederschlagsreichern Gebirgen wiegen mitteleuropäische Gewächse vor, sommergrüne Laubhölzer, Kiefern und Tannen. c) Wirtschaftsleben. Die Bewohner finden ihren Erwerb hauptsächlich im Boden bau, den künstliche Berieselung, Terrassieruug der Gehänge und Baumzucht kennzeichnen. Ganze Landschaften stellen vielfach einen einzigen Fruchthain dar, in dem Oliven, Mandeln, Feigen, Orangen, Zitronen und Wein geerntet werden. Auf den Anbau des Maulbeerbaums gründet sich die Seidenraupenzucht^; auch die Geflügelzucht ist von Bedeutung, zahlreich sind ferner Schafe und Ziegen. Der Fischfang im Meere (Sardellen, Sar- dinen, Thunfische) liefert eine wichtige Ergänzung des für die dichte Bevöl- kernng nicht ausreichenden Schlachtviehbestandes und machte die Italiener zum ersten Fischervolk des Mittelmeeres. Metalle fehlen; dagegen besitzt die Halbinsel zahlreiche Marmorbrüche, von denen die Gruben bei Carrara einen wertvollen, weißen Stein liefern (Bild 189). Da Kohlen fast vollständig mangeln, so benutzt die Industrie die in elektrischen Strom umgewandelte Kraft des Wassers und die billige menschliche Arbeitskraft. Die Gewerb- tätigkeit ragt hervor in Seidenweberei, Strohslechterei, Zurichtung von Edelkorallen, im Kunstgewerbe und im Schiffbau. 6) Siedlungen. Bezeichnend für die Siedlungsweise des vorwiegend Boden- bau pflegenden Volkes ist es, daß je weiter nach 8, desto mehr große bäuerliche Siedlungen angetroffen werden, die der Einwohnerzahl nach Städte genannt werden könnten, während Einzelhöfe und kleine Dörfer nur selten sind. 1. Mittelitalien, a) In dem dichtbevölkerten Toskana, dem alten Etrurien, ist das Kunstgewerbe und diestrohflechtereihoch entwickelt. Florenz(235) blühte durch die Gunstseiner Lage an einem den Landverkehr des gesamten tyrrhenischen Apennin- Vorlandes mit Norditalien und Mitteleuropa vereinigenden Punkte am Ende des Mittelalters zur mächtigsten und reichsten Stadt Italiens empor. Unter der Herrschaft der Medieeer wurde sie mit Prachtbauten geschmückt, mit Kunstschätzen ausgestattet und zu einer Pflegstätte der Wissenschaften erhoben. Wegen seiner Kunstsammlungen, Kirchen und Paläste ist Florenz heute ein Hauptanziehungspunkt für zahlreiche Fremde. Hinter Florenz sind die weiter westlich gelegenen Städte, Pistoja (65) am Hauptpaß über den Apennin und Lueca (80), die Seiden- und Öl- stadt, in der Entwicklung zurückgeblieben. Pisa (65), die Stadt des „schiefen Turmes", lag einst an der Arnomündung; an seiner Stelle wurde Livöruo (105) der Hafen Toskanas, dazu die Hauptwerft für die italienische Kriegsflotte und der Ausfuhrplatz der Korallen-, Alabaster- und Marmorindustrie. * Die italienische Seidenraupenzucht ist die bedeutendste Europas; sie steht nur der Chinas nach und liefert im Jahresdurchschnitt rund 45 000 Doppelzentner Rohseide.

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 45

1911 - Breslau : Hirt
Der Begrnder der venezianischen Malerei ist Giovanni Bellini. Sein Sinn fr leuchtende Farben fand in der von den Niederlndern erfundenen Technik der lmalerei (statt der bisherigen Tempera) das rechte Mittel. Die Lagunenstadt Venedig hat mit den Niederlanden das gemein, da die Feuchtigkeit der Luft den Umrissen der Gegenstnde ihre Schrfe nimmt und alles in weichem, goldigem Lichte badet. Noch deutlicher als in 77 lt sich die hierauf beruhende Malweise in 78 erkennen, zumal im Vergleich etwa mit 70. Wie bei Basaiti die Luft als -weiches Medium die Gruppe sanft umspielt, wie sie die Schatten mildert, so da sie vllig durchsichtig bleiben, wie die Landschaft mit allen ihren Einzelheiten leuchtend dasteht! hnliches lt sich in unserem Klima nur dann wahrnehmen, wenn die Lust ganz gleichmig mit Feuchtigkeit gesttigt ist. Als Giovannis Schler gilt auer Palma Vecchio und Giorgone der groe Tizian, geboren 1477 zu Pieve di Cadore im Alpen-tal des Piave, gestorben 1576 neuuund-neunzigjhrig zu Venedig an der Pest. 77. Giovanni Bellini, Madonna. Venedig. 78. Marco Basaiti, Madonna. London, Nationalgalerie.

9. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 50

1896 - Breslau : Hirt
50 Europa. übe Heide, die spärliches Futter für die genügsamen brannwolligen Merino- Schafe trägt. Das Hochland hat daher nur eine schwache Bevölkerung, die eng in kleine Sckdte und größere Dörfer zusammengedrängt ist. Wegen der langen Kriege (Heldenthaten des Cid) und des Räuberunwesens sind diese mit hohen Mauern umgeben. Namentlich im S. finden sich an den Brücken und auf den Bergen noch zahllose verlassene Wachttürme, die einst zum Schutze gegen die Mauren erbaut wurden*). Die nur in geringer Zahl vorhandenen größeren Städte gehören meist den Küstenlandschaften an. Auf der neneastilischen Hochfläche liegt Madrid, das nach dem spanischen Sprichwort 3 Monate Winter und 9 Monate Hölle hat. In paradiesischer Lage, ganz im Gegensatz zu der Umgebung der Hauptstadt Spaniens, an der breiten Tajomündung, Lissabon, Portugals Hauptstadt; am Dnero Oporto, der Ausfuhrhafen für den feurigen Portwein, der anf dem Schieferboden des Duerothales herrlich gedeiht. d) Die andalusische Tiefebene wird vom Guadalquitnr**) reich bewässert, da diesem auch im Hochsommer ans den Schneefeldern der Sierra Nevada***) große Wassermengen zufließen. Nach W. öffnet sie sich dem Atlantischen Ozean, der ihr die warmen, feuchten See- winde zuschickt. * Infolge der Lage und der reichen Bewässerung ist die Ebene heiß und fruchtbar. In den Thälern weiden feurige Rosse und die halbwilden Kampfstiere. Die Korkeiche bildet Wälder; Weizen, Zuckerrohr, Baumwolle, Weinreben, Orangen und Ölbäume bringen reichen Ertrag in „der Kornkammer und dem Weinkeller Spaniens". Der Ausfuhrhafen der Erzeugnisse des Tieflandes ist @et>ill[lj]a, da gelegen, wo die Schiffbarkeit des Guadalquivirs beginnt. e) Zwischen der andalnsischen Tiefebene und der Südküste Spa- niens erhebt sich die Sierra Nevada. Im Mulahaeen >mula- aßenjf), dem höchsten Punkt der Halbinsel, steigt sie bis 35w m empor. Nach N. verflacht sich das Gebirge allmählich. Dort liegt in herrlicher Umgebung Granäda, „ein Tautropfen im Rosenkranz". Der Südabhang des Gebirges fällt steil zum Mittelmeer ab. Beinahe das ganze Jahr herrscht hier mildes Klima. Der Wiuter sendet Regen, und die heiße Sommersonne reift feurigen Wein und wohlschmeckende Südfrüchte. In der Mitte der Küste liegt Malaga, vou Weinbergen umgeben. f) Den fruchtbarsten Teil der ganzen Halbinsel bilden die schmalen Küsten ebenen von Valencias) und Murcia. Durch künstliche, den Küstenflüssen entnommene Bewässerung, deren Anlage aus der Araberzeit herstammt, hat man den Küstensaum in eine reiche Gartenlandschaft,_ „das maurische Paradies", verwandelt, in dem Reis, Wein und Südfrüchte *) Castilien = Land der Burgen. **) d. i arabisch = Großer Fluß. ***) d. i. Beschneites Gebirge, t) d. i. Gipsel des Muley Hassan. , ff) „Valencia ist Gottes Land, Reis wächst, wo gestern Welzen stand. Und die Fruchtebenen, „Hue'rtas", d.h. Gärten, von Murcia [mürftia], geben jährlich 3—4 Ernten.

10. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 49

1896 - Breslau : Hirt
Die Pyrenäen-Halbinsel. B. Die einzelnen natürlichen Land- schaften. a) Der nördliche Gebirgsrand. Derselbe besteht I. Aus den Pyrenäen. (S. S. 17 f.) Ii. Aus dem schroff zum Meere abfallenden kohlen- und eisenreichen cantabrischen Gebirge. Dasselbe läßt einen schmalen, gut bewässerten Küstenstrich übrig, dessen Laub- und Nadelwälder, Obstgärten und Getreidefelder an die gesegneten Länder Mitteleuropas erinnern. Mittelpunkt des Bergbaues ist Oviedo. Endpunkt der von Madrid nach N. führenden Eisenbahn ist Santander. Nach W. verzweigt sich das Gebirge in das vom Minho [mtrtju] entwässerte viereckige Bergland von Galieia [galtßta], das seine Bewohner, die Gallegos [galjegos], zum Fleiß und zur Genüg- samkeit erzieht. b) Die Pyrenäen fallen nach S. stufenförmig zum aragonischen oder Ebro-Tieflande ab. Der Ebro, der dasselbe bewässert, folgt der Nei- gung der Ebene nach S.o. und fließt dem Mittel- meer zu. Die eisen- und kohlenreiche catalonische Küstenkette versperrt den erfrischenden Seewinden den Zutritt zum Tieflande, das daher nur wenig fruchtbar und gering bevölkert ist. Die einzige bedeutende Stadt des Tieflandes ist Zaragoza Ißaragößa^ am Ebro. c) Den Kern der Halbinsel bildet das casti- tische Hochland. (©. A.) Dasselbe senkt sich all- mählich nach dem Atlantischen Ozean hin. Dieser Richtung folgen auch die Flüsse, die sich tief in das Hochland eingraben, wasserarm, aber heftigen Anschwellungen unterworfen sind. Auf der alt- eastilischen Hochebene fließt der Duero, das neucastilifche Hochland entwässern Tajo [tdcho] und Guadiana [gtoabiarta] *). Zur Schiffahrt eignen sie sich nur kurz vor der Mündung. Der dem Einfluß des Ozeans nicht entzogene W. des Hochlandes ist gnt bewässert und fruchtbar. Das ganze innere Hochland dagegen, von dem die Gebirge im N., O. und S. die Seewiude fern halten, ist waldarm, trocken und auf weite Strecken *) d. i, Entenfluß, weil der Oberlauf an mehreren Stellen untertaucht. v. Seydlitz, Geographie. Ausg. E. Heft 4. 4
   bis 10 von 1030 weiter»  »»
1030 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1030 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 10
1 3
2 0
3 29
4 15
5 10
6 256
7 123
8 0
9 31
10 7
11 0
12 0
13 0
14 1
15 165
16 2
17 267
18 14
19 13
20 0
21 4
22 37
23 33
24 35
25 0
26 1
27 2
28 0
29 39
30 18
31 2
32 10
33 0
34 1
35 8
36 2
37 17
38 448
39 0
40 8
41 13
42 7
43 0
44 457
45 19
46 0
47 0
48 3
49 660

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2969
1 50
2 232
3 3196
4 1931
5 600
6 781
7 3
8 13
9 82
10 219
11 4631
12 1882
13 78
14 74
15 68
16 485
17 550
18 532
19 23
20 14
21 9559
22 35
23 85
24 1055
25 35
26 134
27 1146
28 1156
29 16
30 52
31 7
32 467
33 1030
34 78
35 19
36 98
37 12
38 21
39 37
40 205
41 77
42 1259
43 350
44 142
45 378
46 28
47 2159
48 3316
49 883
50 13470
51 13
52 98
53 18
54 427
55 12
56 16
57 118
58 23
59 19
60 16
61 2019
62 1168
63 17
64 2114
65 57
66 109
67 10
68 23
69 43
70 7184
71 84
72 83
73 77
74 105
75 199
76 529
77 1253
78 279
79 1544
80 201
81 1129
82 70
83 10
84 1694
85 11
86 8
87 92
88 5
89 120
90 3
91 267
92 3340
93 792
94 250
95 2158
96 13
97 1098
98 219
99 656

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1076
1 162
2 54
3 135
4 57
5 94
6 1012
7 47
8 48
9 184
10 69
11 257
12 109
13 125
14 141
15 41
16 475
17 65
18 25
19 173
20 107
21 65
22 25
23 360
24 195
25 692
26 54
27 362
28 63
29 110
30 3
31 150
32 741
33 260
34 351
35 16
36 50
37 20
38 72
39 237
40 21
41 25
42 31
43 206
44 41
45 3438
46 55
47 455
48 135
49 75
50 113
51 156
52 84
53 462
54 275
55 26
56 47
57 42
58 76
59 314
60 36
61 34
62 132
63 66
64 52
65 95
66 79
67 26
68 132
69 609
70 169
71 39
72 54
73 150
74 114
75 117
76 56
77 206
78 478
79 53
80 119
81 1013
82 130
83 1030
84 25
85 128
86 150
87 231
88 61
89 252
90 786
91 336
92 667
93 96
94 219
95 534
96 52
97 33
98 304
99 78
100 272
101 153
102 134
103 232
104 204
105 141
106 60
107 306
108 632
109 211
110 186
111 39
112 25
113 661
114 223
115 320
116 38
117 40
118 48
119 738
120 141
121 82
122 206
123 96
124 118
125 70
126 580
127 954
128 86
129 223
130 69
131 296
132 246
133 1084
134 188
135 74
136 302
137 529
138 909
139 131
140 180
141 35
142 1008
143 150
144 207
145 150
146 1232
147 25
148 123
149 5317
150 44
151 27
152 187
153 472
154 39
155 98
156 98
157 18
158 135
159 271
160 3104
161 8
162 114
163 81
164 23
165 247
166 161
167 46
168 46
169 69
170 19
171 71
172 177
173 589
174 40
175 843
176 163
177 482
178 577
179 217
180 99
181 280
182 326
183 443
184 490
185 70
186 376
187 59
188 845
189 103
190 44
191 155
192 486
193 2257
194 63
195 158
196 101
197 2759
198 71
199 280